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European Education Area

Quality education and training for all

Wege zum Schulerfolg

Warum ist Schulerfolg wichtig?

Gute schulische Bildung ermöglicht es allen Kindern und Jugendlichen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen, und ist damit ein Grundpfeiler gerechter, inklusiver und wohlhabender Gesellschaften.

Sie vermittelt jungen Menschen die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten, um sich im Leben entfalten zu können und zu aktiven, verantwortungsbewussten, stabilen und engagierten Individuen heranzuwachsen, die ihr Leben lang weiterlernen. 

Deswegen ist es von größter Bedeutung, dass hochwertige und inklusive Schulbildung allen offensteht. 

Der Erwerb bestimmter Grundfertigkeiten (Lesekompetenz, solide Grundkenntnisse in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern) ist für den Schulerfolg und die Zukunftsaussichten junger Menschen von größter Bedeutung. 

Die in der Sekundarstufe II erworbenen Kompetenzen gelten zunehmend als Mindestanforderung für den erfolgreichen Eintritt in den Arbeitsmarkt und als Grundlage für ein erfülltes und gesundes Leben.

Der aktuelle Stand

Trotz der zentralen Bedeutung der oben genannten Grundfertigkeiten hat jede/r fünfte Fünfzehnjährige in der Europäischen Union hier Nachholbedarf (Pisa-Studie der OECD, 2018). 

Rund 10 % der jungen Menschen in der EU haben die Schule oder Ausbildung frühzeitig verlassen, und nur 84,3 % der 20–24-Jährigen haben die Sekundarstufe II abgeschlossen (Eurostat, 2020). 

Der sozioökonomische und der kulturelle Hintergrund haben den größten Einfluss auf den Bildungserfolg junger Menschen. 

Kinder aus strukturschwachen Gegenden oder armen Familien schneiden in der Schule im Durchschnitt schlechter als ihre privilegierteren Klassenkamerad(inn)en ab.

Bei Schüler(inne)n mit Migrationshintergrund ist der Anteil derer, denen es an Grundfertigkeiten mangelt, deutlich höher als bei Schüler(inne)n ohne Migrationshintergrund. 

Das Vorhandensein eines Migrationshintergrunds erhöht zudem bei jungen Menschen die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Schule vorzeitig verlassen und somit wichtige Grundfertigkeiten nicht erwerben.

Es gibt außerdem beunruhigende Anzeichen (Pisa-Studie der OECD, 2018) dafür, dass sich immer weniger Schüler/innen in ihrer Schule zugehörig und wohl fühlen und Mobbing weit verbreitet ist. Dies wirkt sich negativ auf Entwicklung und Bildungserfolg der betroffenen Schüler/innen aus.

Was unternimmt die Europäische Union gegen diese Probleme?

Um die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu verbessern und politische Reformen anzustoßen, hat die EU-Kommission die Initiative „Wege zum Schulerfolg“ ins Leben gerufen.

Diese kombiniert verschiedene Instrumente – von politischen Leitlinien über Erfahrungs- und Informationsaustausch bis hin zu finanziellen Anreizen. 

Im Jahr 2022 wird die Kommission einen Vorschlag für eine Empfehlung des Rates zur Initiative „Wege zum Schulerfolg“ unterbreiten. Im Vorschlag der Kommission werden faktengestützte und in sich geschlossene gemeinschaftliche Strategien und Maßnahmen gegen mangelnden Schulerfolg und frühen Schul- und Ausbildungsabgang gefordert. 

Die Mitgliedstaaten werden dazu aufgerufen, umfassende Strategien zu entwickeln, die alle Ebenen der schulischen Bildung abdecken – frühkindliche Bildung und Betreuung, Grund- und Sekundarschulbildung (Sekundarstufe I+II) sowie berufliche Aus- und Weiterbildung. 

Empfohlen wird, dass sie bei wichtigen Punkten wie der Lernmotivation besonders auf Beobachtung, Prävention und aktives Eingreifen achten und dies mit Fördermaßnahmen für Menschen ohne höheren Sekundarschulabschluss kombinieren, beispielsweise Programmen zur Erlangung eines Schulabschlusses auf dem zweiten Bildungsweg.

Politische Maßnahmen sollten sich auf eine starke sektorübergreifende Zusammenarbeit stützen und Akteure aus verschiedenen Politikbereichen einbeziehen, wie z. B. Jugend-, Kultur-, Sport-, Sozial-, Beschäftigungs- und Gesundheitspolitik. 

Empfehlung des Rates

Die Empfehlung (eine Initiative im Rahmen des europäischen Bildungsraums) wird die folgenden Aspekte abdecken:

  • Leitung von Schulen, Mitarbeiterführung und Qualitätssicherung
  • Lernumgebung: Lehrpläne, Benotung, Instrumente für die individuelle Unterstützung, Übergang zwischen verschiedenen Bildungsebenen
  • Lernende und Lernklima, wobei das Wohlbefinden der Schüler/innen sowie Respekt und Toleranz im Mittelpunkt stehen
  • stärkere Unterstützung der Lehrkräfte bei der Bekämpfung von Bildungsungerechtigkeit
  • Einbeziehung von Eltern und Familien in die Entscheidungsfindung und Aktivitäten von Schulen
  • Zusammenarbeit mit nichtschulischen Akteuren und der Allgemeinheit in Schulen und im Umfeld von Schulen

Zeitlicher Ablauf 

Derzeit wird am oben beschriebenen Vorschlag für eine Empfehlung des Rates gearbeitet. 

Seit Juni 2021 werden im Rahmen einer Befragung der Allgemeinheit die Ansichten interessierter Einzelpersonen und Organisationen eingeholt. 

Außerdem werden gemeinsam mit Bildungs- und Umweltorganisationen Konsultationsveranstaltungen organisiert. 

2022 wird die Kommission den Vorschlag für eine Empfehlung des Rates fertigstellen und ihn im Rat den EU-Bildungsminister(inne)n unterbreiten, die ihn erörtern und annehmen werden. 

Das Erasmus+-Programm

Inklusive Bildung und die Verringerung der Anzahl frühzeitiger Schul- und Ausbildungsabgänge sind Schwerpunkte des neuen Erasmus+-Programms

Die Empfehlung wird durch das Europäische Toolkit für Schulen ergänzt, das auf inklusive Bildung und die Bekämpfung des vorzeitigen Schulabgangs abzielt.

Mehr zu diesem Thema

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Strategien gegen den vorzeitigen Schulabgang

Europäisches Toolkit für Schulen: Förderung inklusiver Bildung und Bekämpfung des vorzeitigen Schulabgangs

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