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European Education Area

Quality education and training for all

Vorzeitiger Schulabgang

Was ist das Problem?

Frühe Schulabgänger sind später häufig von Arbeitslosigkeit, sozialer Ausgrenzung, Armut und Gesundheitsproblemen betroffen. Es gibt viele Gründe, weshalb junge Menschen ihre allgemeinen bzw. beruflichen Bildungsanstrengungen vorzeitig aufgeben: persönliche oder familiäre Probleme, Lernschwierigkeiten oder eine unsichere sozioökonomische Lage. Auch die Struktur des Bildungssystems, das Schulklima und das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schülern sind wichtige Faktoren.

Da die Gründe, warum Kinder die Sekundarschule nicht abschließen, oft komplex und miteinander verbunden sind, müssen politische Strategien zur Senkung der Anzahl vorzeitiger Schulabgänge bei verschiedenen Auslösern ansetzen und Bildungs- und Sozialpolitik, Jugendarbeit und gesundheitliche Aspekte kombiniert betrachten. Diese Infografik der Kommission geht auf einige dieser Herausforderungen näher ein.

Bisherige Maßnahmen

  • Die EU-Länder haben sich verpflichtet, den durchschnittlichen Anteil der frühen Schulabgänger bis 2020 auf weniger als 10 % zu senken. Der jährliche Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung stellt Daten und Analysen zur Entwicklung des Problems auf EU-Ebene und in den EU-Ländern bereit.
  • Die Bildungsminister der EU-Länder haben eine Empfehlung des Rates für politische Strategien zur Senkung der Schulabbrecherquote verabschiedet, die einen Rahmen für kohärente, umfassende und faktengestützte Maßnahmen festlegt. Sie vereinbarten eine Zusammenarbeit und den Austausch von bewährten Verfahren und Know-how über wirksame Möglichkeiten zur Bekämpfung des vorzeitigen Schulabgangs.
  • Eine Arbeitsgruppe zum Thema vorzeitiger Schulabgang beschäftigte sich mit Beispielen für bewährte Verfahren in Europa und tauschte Erfahrungen in Bezug auf die Senkung des Anteils vorzeitiger Schulabgänger aus. Der Abschlussbericht enthält 12 Schlüsselbotschaften für politische Entscheidungsträger, die anhand einer Checkliste für umfassende politische Maßnahmen und eines Anhangs mit Praxisbeispielen aus mehreren EU-Ländern umgesetzt werden können.
  • Die Kommission organisierte eine Konferenz über politische Strategien zur Verringerung der Zahl der frühen Schulabgänger. Ein Jahr später wurden die entsprechenden politischen Fortschritte in acht EU-Ländern überprüft.
  • Die Arbeitsgruppe zur Schulpolitik hat politische Botschaften zu den zentralen Voraussetzungen für die Umsetzung eines ganzheitlichen Schulansatzes zur Bekämpfung des vorzeitigen Schulabgangs erarbeitet sowie ein europäisches Online-Toolkit für Schulen erstellt.
  • Der Rat hat Schlussfolgerungen zur Senkung der Schulabbrecherquote und zur Förderung des schulischen Erfolgs verabschiedet.

Die Europäische Kommission hat die seit 2011 entwickelten und auf EU- und nationaler Ebene zur Bekämpfung des Problems in 37 europäischen Ländern umgesetzten Strategien und Methoden einer Wirksamkeitsbewertung unterzogen.

Der Studie zufolge zeigen die Instrumente der EU-Politik in den untersuchten Ländern positive Wirkung. Im Durchschnitt ging der Anteil vorzeitiger Schulabgänge EU-weit von 13,4 % im Jahr 2011 auf 10,2 % 2019 zurück.

Allerdings bestehen je nach Land und Demografie nach wie vor große Unterschiede – bei Menschen mit Migrationshintergrund, jungen Männern und Jugendlichen in ländlichen Gebieten ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Schule bereits vor Beendigung der Schulpflicht verlassen, höher.

Daher sind weitere Anstrengungen erforderlich, um dieses komplexe und anhaltende Problem in den Griff zu bekommen. Die Studie vergleicht ausgewählte Methoden, die sich in den einzelnen Ländern bewährt haben, und gibt davon ausgehend Empfehlungen für die künftige Politikgestaltung in diesem Bereich. Einen schnellen Überblick erhalten Sie in der Zusammenfassung der Studie und im Video von School Education Gateway zum Thema vorzeitige Schulabgänge.

Initiative „Pathways to School Success“ (Wege zum schulischen Erfolg)

Die Kommission kündigte in ihrer Mitteilung über die „Vollendung des europäischen Bildungsraums bis 2025“ die neue Initiative „Pathways to School Success“ (Wege zum schulischen Erfolg) an. Lernende sollen dabei unterstützt werden, ein Basisniveau an Grundfertigkeiten zu erreichen.

Die Initiative deckt drei Bereiche ab:

  • Unterstützung junger Menschen bei der Erreichung eines Basisniveaus an Grundfertigkeiten
  • Minimierung des Anteils von Jugendlichen ohne Abschluss der Sekundarstufe II
  • Förderung des Wohlbefindens aller Schüler/innen in der Schule

Im Frühjahr 2021 wird es eine öffentliche Konsultation zur Initiative „Pathways to School Success“ geben. 

Europäisches Toolkit für Schulen

Das Europäische Toolkit für Schulen bietet politischen Entscheidungsträgern und schulischen Fachkräften eine Fülle von Ressourcen und praktischen Beispielen für wirksame Verfahren zur Förderung des Bildungserfolgs und zur Verhinderung vorzeitigen Schulabgangs.

Die Ressourcen im Toolkit sind in fünf Themenbereiche gegliedert, die im Rahmen eines ganzheitlichen Schulansatzes zum Schulabbruch von zentraler Bedeutung sind. Jeder dieser Bereiche wird im Toolkit näher erläutert, und zusätzlich sind jeweils praktische Beispiele und Maßnahmen enthalten. Weitere Informationen zum Toolkit finden Sie im Infoblatt.