Warum ist die Erwachsenenbildung wichtig?
Für Erwachsenenbildung gibt es vielfältige Gründe:
- Verbesserung der Beschäftigungsaussichten
- Persönliche oder berufliche Entwicklung
- Erwerb übertragbarer Fähigkeiten wie kritisches Denken
Die Erwachsenenbildung fördert auch den sozialen Zusammenhalt und eine aktive Bürgerbeteiligung. Ferner stärkt sie die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und der europäischen Volkswirtschaften.
Die Erholung von der Corona-Pandemie und der digitale und der grüne Wandel haben die Art und Weise beschleunigt, in der wir leben, lernen und arbeiten. Die Menschen müssen ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen auf den neuesten Stand bringen, um die Lücke zwischen ihrer allgemeinen und beruflichen Bildung und den Anforderungen eines sich rasch wandelnden Arbeitsmarktes zu schließen.
Die Erwachsenenbildung wurde als Schwerpunktthema des europäischen Bildungsraums für 2021–2030 festgelegt.
Wie fördert die EU die Erwachsenenbildung?
Europäische Säule sozialer Rechte
Das Recht auf allgemeine und berufliche Bildung und lebenslanges Lernen ist in der europäischen Säule sozialer Rechte verankert (Grundsatz 1).
Im Einklang mit dem Kernziel des Aktionsplans zur europäischen Säule sozialer Rechte sollten bis 2030 jährlich 60 % aller Erwachsenen an Schulungen teilnehmen. Nach der Erstausbildung nehmen in Europa zu wenige Menschen am regelmäßigen Lernen teil.
Maßnahmen und Initiativen auf europäischer Ebene unterstützen nationale Einrichtungen und Einzelpersonen, um die Beteiligung Erwachsener an Lern- und Ausbildungsmaßnahmen zu erhöhen. Sie verbessern unser Verständnis dafür, wie auf Herausforderungen im Bereich der Erwachsenenbildung reagiert werden kann, und ermöglichen einen besseren Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Ländern.
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Die Europäische Kompetenzagenda
Die Europäische Kompetenzagenda für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit, soziale Gerechtigkeit und Resilienz umfasst ehrgeizige Maßnahmen, die den Menschen helfen sollen, ihre Kompetenzen lebenslang weiterzuentwickeln.
Die Vorschläge für eine Empfehlung des Rates zu individuellen Lernkonten und für eine Empfehlung des Rates zu Microcredentials für lebenslanges Lernen und Beschäftigungsfähigkeit sind zwei der zwölf Leitinitiativen der Europäischen Kompetenzagenda.
Gemeinsam zielen die Vorschläge darauf ab, eine Kultur des lebenslangen Lernens zu fördern und das Lernen zugänglicher und wertvoller zu machen.
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Entschließung des Rates zu einer neuen europäischen Agenda für die Erwachsenenbildung
In einer Entschließung des Rates der Europäischen Union (EU) vom 29. November 2021 zu einer neuen europäischen Agenda für die Erwachsenenbildung wird hervorgehoben, dass die Beteiligung Erwachsener am formalen, nichtformalen und informellen Lernen erheblich erhöht werden muss.
Die neue europäische Agenda für die Erwachsenenbildung enthält eine Vision dafür, wie sich die Erwachsenenbildung in Europa bis 2030 in den folgenden fünf Schwerpunktbereichen entwickeln sollte:
- Governance der Erwachsenenbildung – mit starkem Fokus auf regierungsweite nationale Strategien und Partnerschaften
- Angebot und Nutzung von Möglichkeiten des lebenslangen Lernens mit nachhaltiger Finanzierung
- Zugänglichkeit und Flexibilität – Anpassung an die Bedürfnisse Erwachsener
- Qualität, Gleichberechtigung, Inklusion und Erfolg in der Erwachsenenbildung – mit Fokus auf die berufliche Entwicklung des Personals in der Erwachsenenbildung, Mobilität von Lernenden und Lehrenden, Qualitätssicherung und aktive Unterstützung benachteiligter Gruppen
- der grüne und der digitale Wandel und der damit verbundene Qualifikationsbedarf
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Berufsberatung
Die Berufsberatung umfasst jene Dienste, die Menschen jeden Alters dabei helfen, ihre berufliche Laufbahn zu gestalten und für sie sinnvolle Bildungs-, Ausbildungs- und Berufswahlen zu treffen.
Sie hilft den Menschen, sich Gedanken über ihre Ambitionen, Interessen, Qualifikationen, Kompetenzen und Talente zu machen und herauszufinden, was sie im Leben und im Beruf erreichen möchten.
Die Europäische Kommission arbeitet mit dem CareersNet des Europäischen Zentrums für die Förderung der Berufsbildung (CEDEFOP) zusammen, um die Berufsberatung in den Mitgliedstaaten zu fördern.
Eine Studie der Kommission mit dem Titel „Lifelong guidance policy and practice in the EU: trends, challenges and opportunities“ (Politik und Praxis der lebensbegleitenden Berufsberatung in der EU: Trends, Herausforderungen und Chancen, 2020) zielt darauf ab, Menschen aller Altersgruppen in allen Laufbahnphasen bei der beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Angesichts der Pandemie, der steigenden Arbeitslosigkeit und der Notwendigkeit, durch Innovativität beschäftigungsfähig zu bleiben, sind ihre Empfehlungen aktueller denn je.
Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung
Im strategischen Rahmen des europäischen Bildungsraums wurde für 2021–2025 eine neue Arbeitsgruppe aus Sachverständigen der Mitgliedstaaten im Bereich Erwachsenenbildung eingerichtet.
Die Arbeitsgruppe wird die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung der Vision der EU für einen europäischen Bildungsraum und der in den folgenden Dokumenten enthaltenen Ziele, Prioritäten und Grundsätze unterstützen:
- Europäische Kompetenzagenda
- Aktionsplan zur Europäischen Säule sozialer Rechte
- Empfehlung des Rates zur beruflichen Aus- und Weiterbildung
- Empfehlung des Rates für Weiterbildungspfade: Neue Chancen für Erwachsene und Entschließung des Rates zur Erwachsenenbildung
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Netz der nationalen Koordinatoren für die Erwachsenenbildung
Das Netz der nationalen Koordinatoren fördert die Erwachsenenbildung in seinem jeweiligen EU-Land, bietet politische Beratung und Unterstützung sowie sammelt und verbreitet bewährte Verfahren gegenüber den nationalen Behörden.
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