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European Education Area

Quality education and training for all

Bereit für den grünen Wandel und nachhaltige Entwicklung?

Für die Menschen in Europa ist der Klimawandel eines der größten Probleme unserer Zeit. Wie alle anderen Branchen ist auch der Bildungsbereich gefragt.

Die EU-Kommission hilft den EU-Mitgliedstaaten dabei,

  • Wissen, Kompetenzen und Umdenken für eine umweltfreundliche und nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft zu vermitteln,
  • Nachhaltigkeit ins Bildungsangebot aufzunehmen,
  • ein kollektives Bewusstsein für die Notwendigkeit grundlegender Veränderungen im Bildungsbereich zu schaffen.

EU-Maßnahmen

Empfehlung des Rates zum Lernen für den grünen Wandel und die nachhaltige Entwicklung

Im Juni 2022 hat der Rat der Europäischen Union eine Empfehlung zum Lernen für den grünen Wandel und die nachhaltige Entwicklung angenommen.

Darin wird dargelegt, wie Nachhaltigkeit in die Lehrpläne der allgemeinen und beruflichen Bildung aufgenommen werden kann. Konkret sollen die Mitgliedstaaten:

  • die Vorbereitung auf den ökologischen Wandel und die nachhaltige Entwicklung in ihren Lehrplänen hervorheben,
  • Möglichkeiten anbieten, um mehr über die Klimakrise und Nachhaltigkeit in der formalen (Schulen und Hochschulen) und nichtformalen Bildung (außerschulische Aktivitäten, Jugendarbeit) zu erfahren,
  • nationale und EU-Mittel für umweltfreundliche und nachhaltige Ausstattung, Ressourcen und Infrastruktur mobilisieren,
  • ihre Lehrkräfte so fortbilden, dass sie Themen wie Klimakrise und Nachhaltigkeit unterrichten können und den Lernenden ihre Öko-Angst nehmen,
  • ein günstiges, ganzheitliches Lernumfeld für das Thema Nachhaltigkeit schaffen und lebensnahen, fächerübergreifenden und heimatkundlichen Unterricht ermöglichen,
  • Schüler/innen und Belegschaft, Kommunalbehörden, Jugendorganisationen, Forschung und innovative Kräfte in das Lernen über Nachhaltigkeit aktiv einbeziehen.

Die Empfehlung des Rates wird durch eine Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen ergänzt, die Details und Belege für die Empfehlung enthält, unter anderem Ergebnisse der öffentlichen Konsultation und bewährte Verfahren aus ganz Europa.

Arbeitsgruppe „Lernen über Nachhaltigkeit“

Mit einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe zu Nachhaltigkeit in der Bildung unterstützt die Kommission die Umsetzung der Empfehlung. Ihr gehören gut 40 Vertreter(inne)n von Bildungsministerien (EU und Partnerländer), Sozialpartnern, nicht-staatlichen Organisationen und internationalen Einrichtungen an.

Die Mitglieder haben mehrere Arbeitspapiere und zentrale politische Botschaften zu Themen wie Nachhaltigkeit in Schulen, Lehrpläne und Kompetenzen, wirksame Politikgestaltung und Lehrerausbildung veröffentlicht.

Europäischer Kompetenzrahmen für Nachhaltigkeit

Der Europäische Kompetenzrahmen für Nachhaltigkeit („GreenComp“) wurde im Januar 2022 veröffentlicht. Dieser Rahmen, der in alle EU-Amtssprachen übersetzt wurde, kann in Programmen und Strategien der allgemeinen und beruflichen Bildung in formalen, nichtformalen und informellen Kontexten angewendet werden.

Er beinhaltet die vier Gruppen der Kompetenzen für Nachhaltigkeit, die von allen Lernenden erworben werden sollten. Jede Kompetenz gliedert sich wiederum in drei Teilbereiche.

Verankerung von Nachhaltigkeitswerten

  • Bewertung der Nachhaltigkeit
  • Unterstützung der Gerechtigkeit
  • Förderung der Natur

Berücksichtigung der Komplexität der Nachhaltigkeit

  • Systemorientiertes Denken
  • Kritisches Denken
  • Problemformulierung

Handeln für Nachhaltigkeit

  • Politisches Handeln
  • Kollektives Handeln
  • Individuelle Initiative

Visionen für eine nachhaltige Zukunft

  • Zukunftskompetenz
  • Anpassungsfähigkeit
  • Forschungsorientiertes Denken

2023 richtet die Kommission eine praxisorientierte Arbeitsgruppe ein, um Schulen, Forschung, Behörden und andere Stellen, die den neuen Kompetenzrahmen nutzen, zusammenzubringen.

Finanzierung

Der ökologische Wandel in der allgemeinen und beruflichen Bildung ist auch ein Schwerpunkt des Programms Erasmus+ 2021–2027. Darüber hinaus sind Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz Prioritäten des Europäischen Solidaritätskorps.

Das Erasmus+-Jahresarbeitsprogramm 2023 gibt Nachhaltigkeits-Projekten in der Schulbildung den Vorzug. Konkret kann es dabei um die Förderung entsprechender Kompetenzen, positive Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit und weniger Öko-Angst, die Weiterbildung von Lehrkräften oder um ganzheitliche Schulkonzepte für mehr Nachhaltigkeit gehen.

Forschung

Die Kommission führt auch eine Reihe von Studien über Klimaschutz im Unterricht durch, u. a. in folgenden Bereichen:

  • Fortbildungen für Lehrkräfte
  • Lernmodelle für Nachhaltigkeit im Schulunterricht
  • Verknüpfung grüner und digitaler Themen in der Schulbildung
  • Grüne und nachhaltige Lernumgebungen und -infrastrukturen

Erasmus+-Lehrkräfteakademien

Erasmus+-Lehrkräfteakademien sind eine Leitinitiative des aktuellen Programms Erasmus+. Sie sollen europäische Lehrkräfte und Coaches zusammenbringen und die europäische und internationale Lehrerausbildung in Europa fördern.

Drei der Akademien beschäftigen sich insbesondere mit Nachhaltigkeit. Sie wurden 2022 ins Leben gerufen und sind auf drei Jahre angelegt.

Über EduSTA sollen Lehrkräfte ihre Nachhaltigkeitskompetenzen ausbauen und anschließend mit digitalen Zertifikaten nachweisen können.

Im Rahmen von TAP-TS soll Lehrmaterial über Nachhaltigkeit von Schulen und Lehrkräften erstellt, getestet und validiert werden.

CLIMADEMY bereitet die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels sowie Formen des Entgegenwirkens für Lehrkräfte auf und bietet Möglichkeiten zur Vernetzung mit Kolleg(inn)en.