Bei den umfassenden Konsultationen der Interessenträger im Rahmen der Ausarbeitung des Aktionsplans für digitale Bildung (2021-2027) wurde auf die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit und eines intensiveren Dialogs zwischen den Akteuren im Bereich der digitalen Bildung hingewiesen.
Die Fragmentierung der Politik, der Forschung und der Umsetzungspraktiken im Bereich der digitalen Bildung auf der europäischen Ebene wurde ebenfalls als wichtiges Problem angesprochen, das den Fortschritt bremst. Zahlreiche strukturelle Probleme in Bezug auf die digitale Bildung gehen über den Kontext und den Sektor hinaus.
Um diese Probleme anzugehen, bringt die europäische Plattform für digitale Bildung alle einschlägigen Interessenträger zusammen und bietet ihnen ein Forum für den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit.
Ziele
Wie in der Mitteilung über den Aktionsplan für digitale Bildung von 2020 angekündigt, wird die europäische Plattform für digitale Bildung:
- die EU-Mitgliedstaaten beim Aufbau eines Netzwerks mit nationalen Beratungsdiensten im Bereich der digitalen Bildung unterstützen, damit Erfahrungen und bewährte Verfahren in Bezug auf die Schlüsselfaktoren der digitalen Bildung ausgetauscht werden können,
- nationale und regionale Initiativen und Strategien für digitale Bildung miteinander verknüpfen und nationale Behörden, den Privatsektor, Fachkräfte, Bildungs- und Berufsbildungsanbieter sowie die Zivilgesellschaft durch verschiedene Aktivitäten vernetzen,
- die Umsetzung des Aktionsplans und die Entwicklung der digitalen Bildung in Europa – auch durch die Ergebnisse EU-geförderter Projekte – überwachen,
- bewährte Verfahren durch einen Beitrag zu Forschungsexperimenten und zur systematischen Erhebung und Analyse empirischer Erkenntnisse, zum Teil durch Peer-Learning, teilen,
- die sektorübergreifende Zusammenarbeit und neue Modelle für den nahtlosen Austausch digitaler Lerninhalte unter Berücksichtigung unterschiedlicher Bereiche wie Interoperabilität, Qualitätssicherung, ökologischer Nachhaltigkeit, Zugänglichkeit und Inklusion sowie gemeinsamer Standards für die digitale Bildung unterstützen,
- die agile Entwicklung von Politik und Praxis im Rahmen eines „Think-and-Do-Tanks“ für digitale Bildung unterstützen und Interessenträger im Rahmen des Hackathons für digitale Bildung in nutzergetriebene Innovationen einbinden.
Wie werden diese Ziele erreicht?
Um diese Ziele zu erreichen, bietet die europäische Plattform für digitale Bildung:
- eine Gemeinschaft für die Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Bildung,
- ein Netzwerk nationaler Beratungsdienste (NAS) für die Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der digitalen Bildung,
- ein neues Ressourcenzentrum „Möglichkeiten der Unterstützung, des fortgeschrittenen Lernens und der Ausbildung“ (SALTO) für die digitale Bildung,
- die Gelegenheit, im Rahmen des Hackathons für digitale Bildung Lösungsvorschläge zu unterbreiten.
Die Gemeinschaft der Plattform ermöglicht:
- ein sektorübergreifendes Forum – eine Gemeinschaft, die ihr Fachwissen, bewährte Verfahren und Lösungen für die digitale Bildung in allen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung teilt und den Diskurs, die gemeinsame Gestaltung und das Handeln fördert,
- Wissensaustausch und -kartierung – Förderung von Austausch und Zusammenarbeit, Informationsaustausch und -kartierung,
- die Beschleunigung der Verfahren und Lösungen im Bereich der digitalen Bildung – Beschleunigte Einführung digitaler Innovationen in der Bildung.
Das NAS-Netzwerk:
- verbindet Top-down- und Bottom-up-Konzepte zu Fragen der digitalen Bildung durch Förderung des Dialogs zwischen den Mitgliedstaaten und auf allen Stufen der der allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme,
- fördert die Peer-Unterstützung in der digitalen Bildung.
Das SALTO-Zentrum für die digitale Bildung:
- bietet Anleitung und Schulung für Personal der nationalen Agenturen,
- ermittelt, teilt und sammelt Beispiele für bewährte Verfahren – entweder auf Projektebene oder in den Durchführungsorganen – und gibt praktische Veröffentlichungen heraus,
- bietet Leitlinien und Instrumente für Begünstigte und Antragsteller.
Wichtigste Tätigkeiten
Konsultationen der Interessenträger (2021)
Die Kommission hat die Rückmeldungen, die sie im Rahmen der öffentlichen Konsultation zum neuen Aktionsplan für digitale Bildung (2021-2027) in Bezug auf den Vorschlag einer Plattform für digitale Bildung erhalten hat, umfassend berücksichtigt.
Darüber hinaus hat die Kommission im Einklang mit dem Konzept für die Entwicklung des Aktionsplans für digitale Bildung eine Vielzahl von Interessenträgern zur Konzeptualisierung der Plattform konsultiert. Dazu fanden drei gesonderte Online-Konsultationen mit folgenden Gruppen statt:
- der ET-2020-Arbeitsgruppe „Digitale Bildung“: Lernen, Lehren und Bewerten (AG DELTA) – 25. Februar 2021,
- Interessenträgern, die an der öffentlichen Konsultation zum Aktionsplan für digitale Bildung teilgenommen hatten – 1. März 2021,
- Interessenträgern, die an der Plattform für digitale Bildung interessiert sind – 5. März 2021.
Teil der Konsultationen der Interessenträger waren offene Gespräche über die Hauptmerkmale der Plattform, über den Bedarf der Interessenträger an Unterstützung für die digitale Bildung und darüber, wie verschiedene Interessenträger zu den Zielen der Plattform beitragen könnten.
Eine Gemeinschaft entsteht (2021–2022)
2021 begannen die Arbeiten zum Aufbau und zur Entwicklung der praxisorientierten Gemeinschaft mit einer Ausschreibung zur Beschaffung von Unterstützungsdiensten für die Moderation und das Kuratieren der Gemeinschaft.
Der Aufbau der praxisorientierten Gemeinschaft begann im Februar 2022. Nach einer kurzen Pilot- und Testphase sind nunmehr Anmeldungen für die Gemeinschaft der europäischen Plattform für digitale Bildung über das EEA-Portal möglich.
Falls Sie Interesse haben, mit Akteuren aus allen Sektoren der allgemeinen und beruflichen Bildung zusammenzuarbeiten, bewährte Verfahren auszutauschen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, können Sie sich für die Gemeinschaft der europäischen Plattform für digitale Bildung anmelden.
Netzwerk nationaler Beratungsdienste
Ab Oktober 2021 unterstützte die Kommission einen Dialog im Rahmen der Bildung eines Netzwerks nationaler Beratungsdienste – nationaler oder regionaler Stellen, die in erster Linie mit der Umsetzung der Politik im Bereich der digitalen Bildung befasst sind.
Dazu gehören Exekutivagenturen, Abteilungen bzw. Strukturen innerhalb nationaler Ministerien mit einem klaren Auftrag zur Umsetzung der digitalen Bildung oder nationale und regionale Stellen, die Maßnahmen der digitalen Bildung durchführen.
Das Netzwerk fördert den Erfahrungsaustausch in Fragen der digitalen Bildung und gewährleistet die Zusammenarbeit zwischen den Ländern.
SALTO
2022 nahm die Kommission vorbereitende Arbeiten für ein neues Ressourcenzentrum für digitale „Möglichkeiten der Unterstützung, des fortgeschrittenen Lernens und der Ausbildung“ (SALTO) in Angriff, das die nationalen Erasmus-Agenturen im Hinblick auf die digitale Dimension des Programms unterstützen wird. Die finnische nationale Agentur wurde mit dem Aufbau dieses neuen SALTO-Netzwerks betraut, das im August 2022 an den Start ging.
Zeitplan
- März 2020 bis März 2021 – Konsultation der Interessenträger einschließlich einer öffentlichen Konsultation
- Oktober 2021 – erste Sitzung des Netzwerks nationaler Beratungsdienste
- Februar 2022 – Beginn des Aufbaus der praxisorientierten Gemeinschaft der europäischen Plattform für digitale Bildung
- Juni 2022 – Anmeldungen für die praxisorientierte Gemeinschaft der Plattform werden angenommen
- August 2022 – SALTO nimmt seine Tätigkeit auf
Finanzierung
Diese Maßnahme wird aus dem EU-Programm Erasmus+ finanziert.
Ansprechpartner
Weitere Informationen zu dieser Maßnahme erhalten Sie per E-Mail unter EAC-DIGITALEDUCATION@ec.europa.eu und EACEA-DIGITAL-EDUCATION-HUB@ec.europa.eu.
Folgen Sie EUDigitalEducation, um die neuesten Nachrichten und Entwicklungen zu dieser Maßnahme und zum Aktionsplan für digitale Bildung zu erhalten.